Duo Brötzmann – Wertmüller [20110429]

Caspar Brötzmann – git                                           Michael Wertmüller – dr

                       

„Musik kann für mich das Hören von Düsenjägern und Bomben sein, das Erwachen in der Großstadt, besoffen in der eigenen Isolation hängen; Musik – das können auch Tiere sein. Eben das Leben und alles was dazu gehört. – Wo bleibt meine Wut, mein Traum, wenn nicht in der Musik? Gitarre zu spielen ist das einzige, das ich kann, meine Übersetzung auf die Welt. Und ich habe meinen Spaß dabei – immer das Wichtigste. Aber vergiß das alles – das wirklich Wichtige ist, daß ich von meinem Instinkt lebe.“ (Brötzmann)

Michael Wertmüllers Musik ist einerseits von roher Kraft, andererseits spekulativ… Indes ist das Vulkanische bei Wertmüller doch streng kontrolliert. Der Schlagzeuger, in seinem Agieren zwar körperlich und sinnlich, ist von seiner (guten!) Ausbildung her dressiert in komplexen Zeitverläufen. Septolen, 11-tolen, 15-tolen werden in traumwandlerischer Sicherheit geschlagen, so dass das Auftauchen eines  „normalen“  Viervierteltakt fast wie ein Schock wirkt. … So ist seine Person wie seine Musik „genialisch“, altertümlich sentimental und ganz neuzeitlich technologisch und erfinderisch. Auf der Suche nach der Utopie – jenem Nicht-Ort, wo Unmögliches womöglich möglich wird, sich ereignet in einem Augenblick potenzierter Zeit“ (Dieter Schnebel)

Auf dieser Suche treffen sich beide Musiker und nehmen uns, das Publikum, die Zuhörer, mit. Sofern wir dafür bereit sind.