Aki Takase – p
Alexander von Schlippenbach – p
Die private Liaison diesmal als Pianopaar. Takase & Schlippenbach setzen die Tradition der großen Klavierduos im Jazz grandios fort.
Das Material stammt ausschließlich von den beiden Protagonisten. Die Improvisationen (Kompositionen) sind stringent und zeigen die beiden Pianisten im vertrauten Umgang miteinander. Das Fordern und Gefordertwerden, die Interaktion werden virtuos ohne billige Effekthascherei … dargeboten. Der frühe Vogel in ’Early Light’ fängt da nicht den Wurm, sondern eine ganz zarte und sympathisch melancholische Morgenstimmung ein, die Ereignisse der Nacht klingen noch ein wenig nach, aber der beginnende Tag ist in seinen festen Umrissen und Strukturen schon spürbar. Reduziert und wach klingt die ’Suite In Five Parts’, beim Titel ’Zankapfel’ meint man als Hörer fast eingeladen zu sein, der intimen Entstehungsgeschichte dieser Zusammenarbeit beiwohnen zu dürfen.
Die doch sehr unterschiedlichen ’Musiksprachen’ von Takase und Schlippenbach machen einen weiteren nicht unwesentlichen Reiz dieser CD aus. Ein intimes Zwiegespräch entstand, bei dem die beiden Musiker sich und dem Zuhörer nichts beweisen mussten, man machte keine Jagd auf Spektakuläres und schaffte es so, ’Iron Wedding’ wirklich gelingen zu lassen.
Im ’Far On’, der letzten Komposition der CD, schließt sich der Kreis, und man fühlt förmlich den Puls einer meditativen, stoischen Ruhe, der über den Tönen schwebt.
In unseren Zeiten der Krisen und der Skandale keine schlechte Sache, so ruhig und doch bestimmt an unsere biedere Endlichkeit erinnert zu werden.
Aus: Ernst Mitter, freiStil, Magazin für Musik und Umgebung zur CD „Iron Wedding“ (INTAKT 160).