Jaques Demierre – p Barre Phillips – cb Urs Leimgruber – sax
Seit Jahren arbeiten Urs Leimgruber, Jaques Demierre, Barre Phillips im drummerlosen Trio. Und gehen damit – Evan Parker sagt es in den kurzen „liner notes“ – den langen Weg bis zum legendären Jimmy Guiffre – Trio zurück. Damals ging es um eine nie gehörte Leichtigkeit, den Impressionismus im Jazz, getupften Klang. Leimgruber, Demierre, Phillips finden ihre Schönheit am anderen Ende des Raumes. In der radikalsten Variante der Improvisation, die keine Rücksicht auf konventionellen Aufbau und Fortschreiten eines Themas legt, in der es gleich um den entkernten Inhalt geht. Um das Evozieren und Festhalten des flüchtigen Ereignisses. Und das gelingt zauberhaft.
Spontan, direkt, gemeinsam. Nichts ist vorbereitet, nichts abgesprochen, nichts vorher ausgedacht. Die Herausforderung bleibt die gleiche wie am ersten Tag des Zusammentreffens: der leere Raum, den es mit Klängen zu gestalten gilt. Drei Musiker, die nicht mehr und nicht weniger mitbringen als ihre jahrzehntelange Erfahrung mit freier Improvisation und ihre individuellen Musiksprachen. (Bert Noglik im Text zur CD ALBEIT)
Sie exerzierten das Instant Composing an den Rändern von Stille und Explosion. Hellhöriges Reagieren, Dynamik und eine unglaubliche Palette von Klangwirkungen waren die Konstanten eines Sets. Am faszinierendsten waren und blieben die Klangergeinisse und wie sie sich ineinander flochten. Demierre spielte im Saitenwerk des Flügels, Leimgruber oszillierte mit dem Atem und Saxophonklappen, Phillips handhabte den Kontrabass wie einen Sampler. (NLZ Dez. 2001)